*usr_03.txt* Für Vim Version 7.3. Letzte Änderung: 2006-Jun-21 VIM BENUTZERHANDBUCH - von Bram Moolenaar Umherbewegen Bevor Sie Text einfügen oder löschen können, muss der Cursor an die richtige Stelle bewegt werden. Vim hat eine große Zahl an Befehlen, um den Cursor zu positionieren. Dieses Kapitel zeigt Ihnen, wie Sie die wichtigsten benutzen. Sie können unter |Q_lr| eine Liste dieser Befehle finden. |03.1| Wortweises Bewegen |03.2| Zum Anfang oder Ende einer Zeile bewegen |03.3| Zu einem Zeichen bewegen |03.4| Die passende Klammer finden |03.5| Zu einer bestimmten Zeile bewegen |03.6| Sagen, wo Sie sind |03.7| Umherrollen |03.8| Einfache Suchen |03.9| Einfache Suchmuster |03.10| Markierungen benutzen Nächstes Kapitel: |usr_04.txt| Kleine Änderungen machen Voriges Kapitel: |usr_02.txt| Die ersten Schritte in Vim Inhaltsübersicht: |usr_toc.txt| ============================================================================== *03.1* Wortweises Bewegen Um den Cursor ein Wort vorwärts zu bewegen, benutzen Sie den Befehl »w«. Wie bei den meisten Vim-Befehlen können Sie ein nummerisches Präfix benutzen, um sich über mehrere Wörter zu bewegen. Zum Beispiel bewegt »3w« über drei Wörter. Diese Darstellung zeigt wie: This is a line with example text ~ --->-->->-----------------> w w w 3w Beachten Sie, dass »w« zum Beginn des nächsten Wortes geht, wenn es bereits auf dem Beginn eines Wortes ist. Der Befehl »b« bewegt sich rückwärts zum Beginn des vorigen Wortes: This is a line with example text ~ <----<--<-<---------<--- b b b 2b b Auch gibt es den Befehl »e«, der zum nächsten Ende eines Wortes bewegt, und »ge«, der zum vorigen Ende eines Wortes bewegt: This is a line with example text ~ <- <--- -----> ----> ge ge e e Falls Sie auf dem letzten Wort einer Zeile sind, bringt Sie der Befehl »w« zum ersten Wort der nächsten Zeile. So können Sie dies benutzen, um sich durch einen Absatz zu bewegen, viel schneller als mit »l«. »b« funktioniert analog in die andere Richtung. Ein Wort endet an einem Zeichen, das nicht zu einem Wort gehört, so wie ».«, »-« oder »)«. Um zu ändern, was Vim als Wort betrachtet, siehe die Option 'iskeyword'. Es ist auch möglich, sich nach Weißzeichen-getrennten WÖRTERN zu bewegen. Dies ist kein Wort im normalen Sinne, deshalb die Großschreibung. Die Befehle für WORT-weises Bewegen sind ebenfalls Großbuchstaben, wie diese Darstellung zeigt: ge b w e <- <- ---> ---> This is-a line, with special/separated/words (and some more). ~ <----- <----- --------------------> -----> gE B W E Mit diesem Mix aus klein- und großbuchstabigen Befehlen können Sie sich schnell vorwärts und rückwärts durch einen Absatz bewegen. ============================================================================== *03.2 Zum Anfang oder Ende eine Zeile bewegen Der Befehl »$« bewegt den Cursor zum Ende einer Zeile. Falls Ihre Tastatur eine Taste hat, tut diese dasselbe. Der Befehl »^« bewegt auf das erste nicht-leere Zeichen der Zeile. Der Befehl »0« (Null) bewegt auf das allererste Zeichen der Zeile. Die Taste bzw. tut dasselbe. In einer Darstellung: ^ <------------ .....This is a line with example text ~ <----------------- ---------------> 0 $ (hier geben die ».....« Leerzeichen an) Der Befehl »$« akzeptiert eine Anzahl, wie die meisten Bewegungsbefehle. Aber mehrmals zum Ende einer Zeile bewegen ergibt keinen Sinn. Daher veranlasst sie den Editor, zum Ende einer weiteren Zeile zu gehen. Zum Beispiel bewegt Sie »1$« zum Ende der ersten Zeile (der, auf der Sie sich befinden), »2$« zum Ende der nächsten Zeile, und so weiter. Der Befehl »0« akzeptiert keine Anzahl-Argument, weil die Null Teil der Anzahl wäre. Unerwarteterweise hat das Benutzen einer Anzahl bei »^« keine Auswirkung. ============================================================================== *03.3* Zu einem Zeichen bewegen Einer der nützlichsten Bewegungsbefehle ist der Ein-Zeichen-Suchbefehl. Der Befehl »fx« sucht vorwärts nach einem einzelnen Zeichen »x«. »f« wie »finden«. Sie sind zum Beispiel am Anfang der Zeile in der folgenden Darstellung. Nehmen Sie an, Sie wollen auf das »h« von »human« gehen. Führen Sie einfach den Befehl »fh« aus, und der Cursor wird auf dem »h« positioniert sein: To err is human. To really foul up you need a computer. ~ ---------->---------------> fh fy Dies zeigt auch, dass der Befehl »fy« auf das Ende des Wortes »really« bewegt. Sie können eine Anzahl angeben; somit können Sie auf das »l« in »foul« mit »3fl« gehen: To err is human. To really foul up you need a computer. ~ ---------------------> 3fl Der Befehl »F« sucht nach links: To err is human. To really foul up you need a computer. ~ <--------------------- Fh Der Befehl »tx« arbeitet wie der Befehl »fx«, außer dass er ein Zeichen vor dem gesuchten Zeichen anhält. »t« steht für »to« (zu). Die Rückwärts-Version dieses Befehls ist »Tx«. To err is human. To really foul up you need a computer. ~ <------------ -------------> Th tn Diese vier Befehle können mit »;« (Semikolon) wiederholt werden. »,« (Komma) wiederholt in die andere Richtung. Der Cursor wird nie in eine andere Zeile bewegt. Nicht mal wenn der Satz weitergeht. Manchmal werden Sie eine Suche beginnen, nur um zu erkennen, dass Sie den falschen Befehl getippt haben. Zum Beispiel wollen Sie rückwärts suchen und tippen »f«, nur um zu merken, dass Sie eigentlich »F« meinten. Um eine Suche abzubrechen, drücken Sie . Also ist »f« eine abgebrochene Vorwärtssuche und macht nichts. Anmerkung: bricht die meisten Operationen ab, nicht nur Suchen. ============================================================================== *03.4* Die passende Klammer finden Wenn Sie ein Programm schreiben, landen Sie oft bei Konstrukten aus geschachtelten (). Dann ist der Befehl »%« sehr nützlich: Er geht zu der übereinstimmenden Klammer. Falls der Cursor auf einer »(« ist, geht er zu der entsprechenden »)«. Falls er auf einer »)« ist, geht er zu der passenden »(«. % <-----> if (a == (b * c) / d) ~ <----------------> % Dies funktioniert auch für Paare von [] und {}. (Dies kann mit der Option 'matchpairs' definiert werden.) Wenn der Cursor auf keinem sinnvollen Zeichen ist, sucht »%« vorwärts, um eines zu finden. Wenn der Cursor im vorigen Beispiel auf dem Anfang der Zeile ist, sucht »%« vorwärts und findet die erste »(«. Dann geht er zu ihrer Übereinstimmung: if (a == (b * c) / d) ~ ---+----------------> % ============================================================================== *03.5* Zu einer bestimmten Zeile gehen Falls Sie ein C- oder C++-Programmierer sind, sind Sie mit Fehlermeldungen wie der folgenden vertraut: prog.c:33: j undeclared (first use in this function) ~ Dies sagt Ihnen, dass Sie wahrscheinlich etwas in Zeile 33 reparieren wollen. Wie nun finden Sie Zeile 33? Ein Weg ist es mit »9999k« in die erste Zeile der Datei zu gehen und mit »32j« zweiunddreißig Zeilen nach unten. Kein guter Weg, aber funktioniert. Ein viel besserer Weg ist es, den Befehl »G« zu benutzen. Mit einer Anzahl bringt Sie dieser Befehl zur gegebenen Zeilennummer. Zum Beispiel bringt Sie »33G« in Zeile 33. (Siehe |usr_30.txt| für einen besseren Weg, um durch die Fehlerliste eines Compilers zu gehen, für Informationen über den Befehl »:make«.) Ohne Argument bringt Sie »G« in die letzte Zeile der Datei. Ein schneller Weg, um zum Beginn einer Datei zu gehen, ist »gg«. »1G« tut dasselbe, ist aber ein wenig mehr zu tippen. | first line of a file ^ | text text text text | | text text text text | gg 7G | text text text text | | text text text text | text text text text V text text text text | text text text text | G text text text text | last line of a file V Ein anderer Weg, zu einer Zeile zu gehen, ist den Befehl »%« mit einer Anzahl zu benutzen. Zum Beispiel bringt Sie 50% zur Mitte einer Datei. »90%« geht kurz vor das Ende. Das vorige nimmt an, dass Sie zu einer Zeile in der Datei gehen wollen, egal ob aktuell sichtbar oder nicht. Was, wenn Sie zu einer der Zeilen gehen wollen, die Sie sehen können? Diese Darstellung zeigt Ihnen drei Befehle, die Sie benutzen können: +---------------------------+ H --> | text sample text | | sample text | | text sample text | | sample text | M --> | text sample text | | sample text | | text sample text | | sample text | L --> | text sample text | +---------------------------+ »H« wie »Heimat«, »M« wie »Mitte« und »L« wie »letzte«. ============================================================================== *03.6* Sagen, wo Sie sind Um zu sehen, wo in einer Datei Sie sind, gibt es drei Möglichkeiten: 1. Benutzen Sie den Befehl CTRL-G. Sie bekommen eine Mitteilung wie diese (angenommen, die Option 'ruler' ist ungesetzt): "usr_03.txt" Zeile 233 von 650 --35%-- Spalte 45-52 ~ Dies zeigt den Namen der Datei, die Sie editieren, die Zeilennummer des Cursors, die Gesamtanzahl der Zeilen, die Prozentzahl, wo Sie sich im Text befinden, und die Spalte des Cursors. Manchmal sehen Sie eine geteilte Spaltennummer. Zum Beispiel »Spalte 2-9«. Dies gibt an, dass der Cursor auf dem zweiten Zeichen positioniert ist, aber weil Zeichen eins ein Tabulator ist, der acht Zeichen einnimmt, ist die Bildschirmspalte 9. 2. Setzen Sie die Option 'number'. Dies zeigt die Zeilennummer am Anfang jeder Zeile an: > :set number < Um dies wieder auszuschalten: > :set nonumber < Weil 'number' eine boolesche Option ist, hat das Voranstellen von »no« vor ihren Namen die Auswirkung sie auszuschalten. Eine boolesche Option hat nur diese zwei Werte, sie ist entweder an oder aus. Vim hat viele Optionen. Neben den booleschen gibt es Optionen mit nummerischen Werten und Zeichenketten-Optionen. Wo diese benutzt werden, werden Sie Beispiele sehen. 3. Setzen Sie die Option 'ruler'. Dies zeigt die Cursor-Position in der unteren rechten Ecke des Vim-Fensters an: > :set ruler Die Option 'ruler' zu benutzen hat den Vorteil, dass sie nicht viel Platz nimmt, so dass da mehr Raum für Ihren Text ist. ============================================================================== *03.7* Umherrollen Der Befehl CTRL-U rollt einen halben Bildschirm an Text nach unten. Denken Sie an das Schauen durch ein Sichtfenster auf den Text und daran, dieses Fenster um die halbe Höhe des Fenster nach oben (up) zu schieben. Somit bewegt sich das Fenster nach oben über den Text, was rückwärts in der Datei ist. Machen Sie sich keine Sorgen, falls Sie ein wenig Probleme haben, dies zu erinnern. Die meisten Benutzer haben dasselbe Problem. Der Befehl CTRL-D bewegt das Sichtfenster einen halben Bildschirm in der Datei nach unten (down), rollt somit den Text einen halben Bildschirm nach oben. +----------------+ | some text | | some text | | some text | +---------------+ | some text | | some text | CTRL-U --> | | | | | 123456 | | 123456 | +----------------+ | 7890 | | | +----------------+ | example | CTRL-D --> | 7890 | +---------------+ | | | example | | example | | example | | example | +----------------+ Um eine Zeile auf einmal zu rollen benutzen Sie CTRL-E (nach oben rollen) und CTRL-Y (nach unten rollen). Denken Sie bei CTRL-E an eine Zeile extra. (Falls Sie die MS-Windows-kompatible Tastenbelegung benutzen, stellt CTRL-Y eine Änderung wieder her (redo) statt zu rollen.) Um einen ganzen (bis auf zwei Zeilen) Bildschirm vorwärts zu rollen, benutzen Sie CTRL-F. Die andere Richtung ist rückwärts, hier ist CTRL-B der zu benutzende Befehl. Glücklicherweise steht CTRL-F für »forward« und CTRL-B für »backward«, das kann man sich leicht merken. Ein häufiges Problem ist, dass, nachdem man viele Zeile mit »j« nach unten gegangen ist, der Cursor in der letzten Zeile des Bildschirms steht. Man würde gern den Kontext der Cursor-Zeile sehen. Das geht mit dem Befehl »zz«. +------------------+ +------------------+ | some text | | some text | | some text | | some text | | some text | | some text | | some text | zz --> | line with cursor | | some text | | some text | | some text | | some text | | line with cursor | | some text | +------------------+ +------------------+ Der Befehl »zt« macht die Cursorzeile zur ersten Zeile (top), »zb« zur letzten (bottom). Es gibt ein Paar Rollbefehle mehr, siehe |Q_sc|. Um immer ein Paar Zeilen Kontext um die Cursorzeile zu haben, benutzen Sie die Option 'scrolloff'. ============================================================================== *03.8* Einfache Suchen Um nach einer Zeichenkette zu suchen, benutzen Sie den Befehl »/zeichenkette«. Um zum Beispiel das Wort »include« zu finden, benutzen Sie den Befehl: > /include Sie bemerken, dass der Cursor in die letzte Zeile des Vim-Fensters springt, wie bei bei :-Befehlen, wenn Sie das »/« tippen. Hier tippen Sie das Wort. Sie können die Rückschritttaste drücken um Korrekturen zu machen. Benutzen Sie und wenn nötig. Das Drücken von führt den Befehl aus. Anmerkung: Die Zeichen .*[]^%/\?~$ haben eine besondere Bedeutung. Falls Sie sie in einer Suche verwenden wollen, müssen Sie Ihnen einen »\« voranstellen. Siehe unten. Um das nächste Auftreten derselben Zeichenkette zu finden, benutzen Sie den Befehl »n«. Benutzen Sie dies, um das erste »#include« nach dem Cursor zu finden: > /#include Und dann tippen sie mehrere Male »n«. Sie gehen zu jedem »#include« im Text. Sie können auch eine Anzahl verwenden, falls Sie wissen, welchen Treffer Sie wollen. Somit findet »3n« die dritte Übereinstimmung. Eine Anzahl mit »/« benutzen, funktioniert nicht. Der Befehl »?« funktioniert wie »/«, aber sucht rückwärts: > ?word Der Befehl »N« wiederholt die letzte Suche in die entgegengesetzte Richtung. Somit sucht »N« nach einem »/« rückwärts, nach einem »?« vorwärts. GROß-/KLEINSCHREIBUNG IGNORIEREN Normalerweise müssen Sie exakt tippen, was Sie finden wollen. Falls Sie sich nicht um Groß-/Kleinschreibung in einem Wort sorgen wollen, setzen Sie die Option 'ignorecase': > :set ignorecase Falls Sie nun nach »wort« suchen, trifft er auch »Wort« und »WORT«. Um wieder nach Groß-/Kleinschreibung zu suchen: > :set noignorecase GESCHICHTE Nehmen Sie an, Sie haben drei Suchen: > /eins /zwei /drei Nun beginnen wir das Suchen, indem wir einfach »/« tippen, ohne zu drücken. Falls Sie (die Cursortaste) drücken, setzt Vim »drei« auf die Befehlszeile. Nun drücken sucht nach »drei«. Falls Sie nicht drücken, sondern , ändert Vim die Eingabeaufforderung in »zwei«. Noch ein bringt Sie zu »eins«. Sie können auch die Cursortaste benutzen, um sich in der anderen Richtung durch die Geschichte der Suchbefehle zu bewegen. Falls Sie wissen, womit ein vorher benutztes Suchmuster beginnt, und sie wollen es nochmals benutzen, tippen Sie jenes Zeichen, bevor Sie drücken. Im vorigen Beispiel können Sie »e« tippen und Vim setzt »eins« in die Befehlszeile. Die mit »:« beginnenden Befehle haben ebenfalls eine Geschichte. Das erlaubt Ihnen, einen vorigen Befehl zurückzuholen und nochmals auszuführen. Diese beiden Geschichten sind unabhängig voneinander. NACH EINEM WORT IM TEXT SUCHEN Nehmen Sie an, Sie sehen das Wort »EinLangerFunktionsName« im Text und Sie wollen sein nächstes Auftreten finden. Sie könnten »EinLangerFunktionsName« tippen, aber das ist eine Menge zu tippen. Und wenn Sie einen Fehler machen, findet Vim es nicht. Es gibt einen einfacheren Weg: Setzen Sie den Cursor auf das Wort und benutzen Sie den Befehl »*«. Vim nimmt das Wort unter dem Cursor und benutzt es als Suchzeichenkette. Der Befehl »#« macht dasselbe in die andere Richtung. Sie können eine Anzahl voranstellen: »3*« sucht nach dem dritten Auftreten des Wortes unter dem Cursor. NACH GANZEN WÖRTERN SUCHEN Falls Sie »/the« tippen, wird auch »there« gefunden. Um nur Wörter zu finden, die in »the« enden, benutzen Sie: > /the\> Das Element »\>« ist eine besondere Markierung, die nur mit dem Ende eines Wortes übereinstimmt. Analog stimmt »\<« nur mit dem Anfang eines Wortes überein. Um also nur nach dem Wort »the« zu suchen: > /\ Dies findet nicht »there« oder »soothe«. Beachten Sie, dass die Befehle »*« und »#« diese Markierungen für Wortanfang und -ende benutzen, um nur ganze Wörter zu finden (Sie können »g*« und »g#« benutzen, um Teile von Worten zu treffen). ÜBEREINSTIMMUNGEN HERVORHEBEN Während Sie ein Programm editieren, sehen Sie eine »nr« benannte Variable. Sie wollen überprüfen, wo sie benutzt wird. Sie könnten den Cursor auf »nr« bewegen, den Befehl »*« benutzen und mit »n« durch alle Treffer gehen. Es gibt einen anderen Weg. Tippen Sie diesen Befehl: > :set hlsearch Falls Sie nun nach »nr« suchen, hebt Vim alle Treffer hervor. Dies ist ein sehr guter Weg, um zu sehen, wo die Variable benutzt wird, ohne Befehle tippen zu müssen. Um dies auszuschalten: > :set nohlsearch Dann müssen Sie es wieder anschalten, falls Sie es für den nächsten Suchbefehl benutzen wollen. Falls Sie nur die Hervorhebung entfernen möchten, benutzen Sie diesen Befehl: > :nohlsearch Dies löscht nicht die Option. Stattdessen deaktiviert es die Hervorhebung. Sobald Sie einen Suchbefehl ausführen, wird die Hervorhebung wieder benutzt. Auch bei den Befehlen »n« und »N«. SUCHEN TUNEN Es gibt einige Optionen, die beeinflussen, wie das Suchen arbeitet. Dies sind die essenziellen: > :set incsearch Dies lässt Vim den Treffer für die Zeichenkette anzeigen, noch während Sie sie tippen. Benutzen Sie dies, um zu überprüfen, ob der richtige Treffer gefunden wird. Dann drücken Sie , um wirklich dorthin zu springen. Oder Sie tippen weiter, um die Such-Zeichenkette zu ändern. > :set nowrapscan Dies hält die Suche am Ende der Datei an. Oder, wenn Sie rückwärts suchen, am Anfang der Datei. Die Option 'wrapscan' ist standardmäßig an, so dass Suchen am Ende der Datei neu starten. INTERMEZZO Falls Sie eine der genannten Optionen mögen, und sie jedesmal setzen, wenn Sie Vim benutzen, können Sie den Befehl in Ihre Vim-Start-Datei setzen. Editieren Sie die Datei, wie unter |not-compatible| beschrieben. Oder benutzen Sie diesen Befehl, um herauszufinden, wo sie ist: > :scriptnames Editieren Sie die Datei, zu Beispiel mit: > :edit ~/.vimrc Dann fügen Sie eine Zeile hinzu mit dem Befehl, um die Option zu setzen, genau wie Sie sie in Vim tippen. Beispiel: > Go:set hlsearch »G« bringt Sie ans Ende der Datei. »o« beginnt eine neue Zeile, in der Sie den »:set«-Befehl tippen. Mit verlassen Sie den Einfüge-Modus. Dann schreiben Sie die Datei: > ZZ Wenn Sie nun Vim neu starten, ist die Option 'hlsearch' bereits gesetzt. ============================================================================== *03.9* Einfache Suchmuster Der Editor Vim benutzt reguläre Ausdrücke, um anzugeben, wonach gesucht werden soll. Reguläre Ausdrücke sind ein extrem mächtiger und kompakter Weg, ein Suchmuster anzugeben. Unglücklicherweise hat diese Macht einen Preis, da reguläre Ausdrücke ein wenig schwierig anzugeben sind. In diesem Abschnitt erwähnen wir nur wenige essenzielle. Mehr über Suchmuster und -befehle in Kapitel 27 |usr_27.txt|. Sie können die volle Erklärung hier finden: |pattern|. ZEILENANFANG UND -ENDE Das Zeichen »^« trifft den Anfang einer Zeile. Auf einer amerikanischen Tastatur finden Sie es auf der 6. Das Muster »include« findet das Wort »include« überall auf einer Zeile. Aber das Muster »^include« findet das Wort »include« nur, wenn es am Anfang einer Zeile steht. Das Zeichen »$« findet das Zeilenende. Daher findet »was$« das Wort »was« nur, wenn es an einem Zeilenende steht. Markieren wir in dieser Beispielzeile die Stellen, wo »the« gefunden wird mit »x«en: the solder holding one of the chips melted and the ~ xxx xxx xxx Mit »the$« finden wir dies: the solder holding one of the chips melted and the ~ xxx Und mit »^the« finden wir dies: the solder holding one of the chips melted and the ~ xxx Sie können versuchen, nach »^the$« zu suchen; es wird nur eine einzelne Zeile finden, auf der nur »the« steht. Hier zählen weiße Zeichen, wenn also eine Zeile nach dem Wort ein Leerzeichen enthält, wie »the «, wird dieses Muster nicht passen. JEGLICHES EINZELNE ZEICHEN FINDEN Das Zeichen ».« (Punkt) passt auf jegliches existierende Zeichen. Zum Beispiel passt das Muster »c.m« auf eine Zeichenkette, deren erstes Zeichen ein »c« ist, deren zweites Zeichen irgendwas und deren drittes Zeichen ein »m« ist. Beispiel: We use a computer that became the cummin winter. ~ xxx xxx xxx SONDERZEICHEN FINDEN Falls Sie wirklich einen Punkt finden wollen, müssen Sie seine Sonderbedeutung durch einen vorangestellten Backslash aufheben. Falls Sie nach »ter.« suchen, bekommen Sie diese Übereinstimmungen: We use a computer that became the cummin winter. ~ xxxx xxxx Nach »ter\.« suchen findet nur die zweite Übereinstimmung. ============================================================================== *03.10* Markierungen benutzen Wenn Sie mit dem Befehl »G« an eine Position springen, merkt sich Vim die Position vor diesem Sprung. Diese Position wird Markierung (mark) genannt. Um dorthin zurück zu gehen, woher Sie gekommen sind, benutzen Sie diesen Befehl: > `` Dies »`« ist ein Backtick oder Accent grave. Falls Sie denselben Befehl ein zweites Mal benutzen, springen Sie wieder zurück. Das kommt daher, dass der Befehl »`« selbst ein Sprung ist, und Vim sich die Position vor diesem Sprung merkt. Im allgemeinen nennt es sich jedesmal Sprung, wenn Sie einen Befehl geben, der den Cursor weiter als innerhalb derselben Zeile bewegen kann. Dies schließt die Suchbefehle »/« und »n« ein (es ist egal, wie weit entfernt der Treffer ist). Aber weder die Zeichensuchen mit »fx« und »tx« noch die wortweisen Bewegungen »w« und »e«. Auch »j« und »k« werden nicht als Sprung betrachtet. Selbst wenn Sie sich mit einer Anzahl über eine ziemlich große Distanz bewegen. Der Befehl »``« springt zwischen zwei Punkten hin und her. Der Befehl CTRL-O springt zu älteren Positionen (»O« wie »older«). CTRL-I springt dann zurück zu neueren Positionen (»I« und »O« sind auf der Tastatur direkt nebeneinander). Betrachten Sie diese Befehlsfolge: > 33G /^The CTRL-O Sie springen zuerst in Zeile 33, dann suchen Sie eine Zeile, die mit »The« beginnt. Dann springen Sie mit CTRL-O zurück in Zeile 33. Ein weiteres CTRL-O bringt Sie dorthin, wo Sie begonnen haben. Falls Sie nun CTRL-I benutzen, springen Sie wieder in Zeile 33. Und zum Treffer »The« mit einem weiteren CTRL-I. | example text ^ | 33G | example text | CTRL-O | CTRL-I | example text | | V line 33 text ^ V | example text | | /^The | example text | CTRL-O | CTRL-I V There you are | V example text Anmerkung: CTRL-I ist dasselbe wie . Der Befehl »:jumps« gibt Ihnen eine Liste der Positionen, zu denen Sie gesprungen sind. Der zuletzt benutzte Eintrag wird mit einem »>« markiert. BENANNTE MARKIERUNGEN *bookmark* Vim ermöglicht Ihnen, Ihre eigenen Markierungen im Text zu platzieren. Der Befehl »ma« markiert die Stelle unter dem Cursor als Markierung a. Sie können in Ihrem Text 26 Markierungen (a bis z) setzen. Sie können sie nicht sehen, sie sind nur Positionen, die sich Vim merkt. Um zu einer Markierung zu springen, benutzen Sie den Befehl »`{mark}«, wobei {mark} für den Buchstaben der Markierung steht. Um also zur Markierung a zu springen: > `a Der Befehl »'{mark}« (einfaches Anführungszeichen oder Apostroph) bringt Sie zu Anfang der Zeile, die die Markierung {mark} enthält. Dies unterscheidet ihn vom Befehl »`{mark}«, der Sie zu der markierten Spalte bringt. Markierungen können sehr nützlich sein, wenn Sie an zwei verwandten Teilen einer Datei arbeiten. Nehmen wir an, Sie haben einigen Text nahe dem Anfang der Datei, den Sie im Auge behalten müssen, während Sie an etwas Text nahe dem Ende der Datei arbeiten. Gehen Sie zu dem Text am Anfang und platzieren Sie dort die Marke a wie Anfang: > ma Dann gehen Sie zu dem Text, an dem Sie arbeiten wollen, und setzen dort die Marke e wie Ende: > me Nun können Sie umherbewegen, und wenn Sie den Anfang der Datei betrachten wollen, können Sie dies benutzen, um dorthin zu springen: > 'a Dann können sie »''« benutzen, um dorthin zurück zu springen, wo Sie waren, oder »'e«, um zu dem Text am Ende zu springen, den Sie bearbeiten. Es ist nichts besonderes daran, a für den Anfang und e für das Ende zu verwenden, es ist nur leicht zu merken. Um eine Liste der Markierungen zu bekommen, können Sie diesen Befehl benutzen: > :marks Sie bemerken einige Sondermarkierungen; einschließlich: ' Die Cursorposition vor dem letzten Sprung " Die Cursorposition beim letzten Editieren der Datei [ Beginn der letzten Änderung ] Ende der letzten Änderung ============================================================================== Nächstes Kapitel: |usr_04.txt| Kleine Änderungen machen Copyright: siehe |manual-copyright| vim:tw=78:ts=8:ft=help:norl: